Nur gemeinsam stark: Körper und Seele

Körper und Geist bilden eine Einheit und beeinflussen sich gegenseitig. Dieser Zusammenhang ist vielen bekannt und wird dennoch oftmals unterschätzt. Insbesondere alltägliche Bewegungen, wie zum Beispiel das gewöhnliche Gehen, werden eher selten mit der Psyche in Verbindung gesetzt.

Verbindung zwischen Körperhaltung und Emotion

Neuere Studien , die sich explizit mit dem Einfluss der Gangart auf kognitive Bereiche, wie Aufmerksamkeit und Emotionen befassen, bringen allerdings Licht ins Dunkel. Emotionale Informationen sind oftmals mit körperlichen Repräsentationen verbunden und beeinflussen sich somit gegenseitig. Konkret bedeutet dies, dass bestimmte Bewegungen oder Haltungen mit Gefühlszuständen assoziiert sind, was beispielsweise unsere Aufmerksamkeit beeinflussen kann. So hat z.B. Johannes Michalak, Psychologieprofessor von der Universität Hildesheim erforscht, dass unsere Aufmerksamkeit beim aufrechten Sitzen oder besonders schwungvollen Gang für positive Wörter erhöht ist und diese wieder leichter abgerufen werden können. Sitzen wir dagegen zusammengesunken oder schlurfen vor uns hin, ist unsere Aufmerksamkeit für negative Wörter erhöht. Dies hängt damit zusammen, dass bei der Einnahme einer positiven Haltung eher das System für die Verarbeitung positiver Informationen beansprucht wird.

Neue Therapiemöglichkeiten

Dies ist allerdings nicht nur unterhaltsames Allgemeinwissen, sondern könnte für manche Bereiche der klinischen Psychologie Ansätze für neue Therapien ergeben. So könnte ein spezielles Bewegungstraining möglicherweise gegen Depressionen helfen oder Rückfälle vorbeugen. Patienten oder Betroffene müssten nach einem solchen Ansatz nicht nur die eigene Denkweise, sondern auch die eigenen Bewegungen und Körperhaltungen gezielt reflektieren und gegebenenfalls verändern. Genauso wie unser Gehirn, ist nämlich auch unsere Muskulatur in der Lage, Emotionen auszuleben. Das bedeutet, eine wohlgesonnene Muskulatur stimmt uns insgesamt positiv.

Reflektieren Sie doch einmal beim nächsten Spaziergang: „Wie gehe ich eigentlich, welche Körperhaltung nehme ich dabei tatsächlich ein und wie fühle ich mich, wenn ich diese ändere?“

Kontakt

Schreibe einen Kommentar

Cookie Banner | Dakitec.de