Intermittierendes Fasten – ein anderer Essrhythmus

Intermittierendes Fasten – was ist das?

Essen damals und heute

Betrachtet man die Nahrungsaufnahme und das Essverhalten unserer Vorfahren, so ist ein deutlicher Unterschied zu unserer heutigen Gesellschaft schnell erkennbar. Ging es zu Zeiten der Jäger und Sammler darum, überhaupt etwas zu essen zu bekommen, so überlegen wir uns heutzutage täglich was wir denn lieber essen möchten. Für jeden Geschmack ist alles ausreichend vorhanden. Ebenso spielt die Uhrzeit keine Rolle, denn die Supermärkte haben fast täglich bis in den späten Abend geöffnet und unser Kühlschrank hält die Einkäufe frisch. Vor tausenden von Jahren gab es jedoch auch Stunden und Tage der Knappheit und Essen war nicht immer greifbar. Der menschliche Körper wurde somit zum Fasten gezwungen.

Fasten als Heilung

Das Fasten spielt auch heute in einigen Kulturen noch eine große Rolle und ihm wird eine heilsame, reinigende Wirkung zugesprochen. Wissenschaftler haben dies mittlerweile bestätigt. Der Zustand, in dem der Körper sich während einer Fasten-Periode befindet nennt sich Ketose. Dieser tritt ein, wenn der Mensch in einem längeren Hungerzustand ist oder wenig Kohlenhydrate (in etwa 50g / Tag) zugeführt bekommt. Der Körper fährt dann einen Fettstoffwechsel und nutzt Fett als Energiequelle. Ebenfalls gibt es Untersuchungen, die belegen, dass eine Ketose zu einer Schwächung der Krebszellen führen kann und das Krebs-Risiko senkt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine verminderte Kalorienzufuhr einen ähnlichen Effekt hat wie sportliche Aktivität. Grund hierfür sind die biochemischen Veränderungen, die im Körper stattfinden. (Lesen Sie hierzu auch diesen Blogeintrag) Der Haken an der Sache: Die meisten Menschen müssten auf 30-50% ihrer täglichen Kalorien verzichten, um die genannten Effekte zu erzielen.

Kalorienreduktion durch intermittierendes Fasten

Wie bereits beschrieben wurde, kommt es somit weniger darauf an, was man isst (ausgenommen fast food o.ä.), sondern eher wie viele Kalorien man am Tag zu sich nimmt. Hier werden die meisten Menschen nun an eine Diät denken, die uns verbietet, dieses oder jenes zu essen und uns Hunger leiden lässt. Allseits bekannt ist ebenfalls der damit verbundene Jojo-Effekt, der nach „Beendigung der Diät“ eintritt. Ein möglicher Ausweg könnte intermittierendes Fasten sein. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich hierbei um ein Intervallfasten und Nahrungsaufnahme und Fasten wechseln sich in einem bestimmten Rhythmus ab. Die Festlegung kann ganz unterschiedlich sein, von 5 Tage Essen und 2 Tage Fasten über tageweise Abwechslung Essen und Fasten bis hin zu stundenweisem Fasten. Letzte Form bietet sich vor allem für Einsteiger an. Eine der Varianten ist das 16 / 8 Fasten, bei dem die 24 Stunden des Tages in 16 Stunden Fasten und 8 Stunden Nahrungsaufnahme eingeteilt werden. Intermittierendes Fasten kann im Alltag dann folgender Maßen aussehen: 8 Stunden Schlaf, für ca. 4 Stunden kalorienfreie Getränke, danach beginnt die Essensphase, in der man sich 8 Stunden lang normal ernähren kann. Das Abendessen wird somit in etwa 4 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen und bis zum Einschlafen werden wieder nur kalorienfreie Getränke getrunken.

Versuche an Mäusen haben aufgezeigt, dass jene Tiere, die nur 8 Stunden pro Tag etwas zu fressen bekommen haben zwar genauso viele Kalorien am Tag aufgenommen haben wie die rund-um-die-Uhr-Fresser, aber blieben sie gesund und wogen ein Drittel weniger. Hinzuzufügen ist jedoch, dass die meisten Leute, die intermittierendes Fasten praktizieren weniger Kalorien aufnehmen, da sie dafür „nur“ 8 Stunden Zeit haben und keine 12 oder 16 Stunden, wie viele Menschen es tagtäglich tun.

Fazit

Intermittierendes Fasten kann sowohl für Menschen hilfreich sein, die Ihr Körpergewicht reduzieren wollen, als auch für diejenigen, die ihre Ernährungsweise in eine gesündere Richtung ändern möchten. Durch die verschiedenen Fasten-Varianten besteht eine gewisse Form der Individualisierung und es bestehen so gut wie keine strikten Verbote der Nahrungsmittel. Selbst ein stundenweises Fasten als Einstieg in die Thematik hat sehr gute und positive Auswirkungen auf den Organismus mit nachhaltigen Effekten. Die Fettverbrennung wird angeregt, Entzündungsprozesse gehemmt, das Krebs-Risiko sinkt und die Gehirn-Leistung steigt.

Intermittierendes Fasten kann als natürlichste Form des Fastens angesehen werden, denn der Körper wird wieder in den Ur-Zustand versetzt, auf den er im Laufe der Evolution gepolt wurde.

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