Das Thema Sitzen bekommt eine immer größere Bedeutung in unserer Gesellschaft. Vor allem Erwerbstätige, die ihren Job an einem Schreibtisch verrichten, sitzen im Durchschnitt in etwa 9 Stunden täglich. In Deutschland sind dies circa 21 Millionen Menschen. Diese Inaktivität hat weitreichende negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, sodass Krankheiten des Bewegungsapparats ein zunehmendes Problem in Deutschland werden. Hierzulande sind Rückenschmerzen die Hauptdiagnose für Krankheitstage.
Die Bundesregierung begegnete dieser Herausforderung unter anderem mit dem 2015 verabschiedeten Präventionsgesetz, welches der Gesundheitsförderung einen stärkeren Stellenwert zugesteht. Verschiedene technologische Lösungen, wie z.B. Fitness-Tracker können Personen in ihrer individuellen Gesundheitsvorsorge unterstützen. Vor allem durch die Kooperation von IT-Firmen mit Sportartikelgrößen wie adidas und nike, haben Bewegungs-Tracker Einzug in die Gesellschaft erhalten und immer mehr Menschen überwachen somit täglich ihre Aktivität.
Fitbase entwickelt intelligentes Sitzkissen
Den gleichen Ansatz wählt das von EIT Health geförderte Sitzkissen Projekt SmartCushion, welches von der Firma fitbase aus Hamburg in Kooperation mit dem Fraunhofer IGD aus Darmstadt entwickelt wird. Hierbei geht es um die Analyse von Sitzhaltung, -verhalten und –dynamik anhand integrierter hochsensibler Sensorik. Die Handhabung ist einfach: Nach einer schnellen Eingabe des Profils in der zugehörigen App warnt das System den Nutzer, wenn dieser z.B. 60 Minuten nicht aufgestanden ist oder zu lange in einer ungünstigen Position sitzt. Das intelligente Sitzkissen kommuniziert dabei über die App mit dem Anwender oder vibriert. Verknüpft wird diese Innovation zudem mit dem Online-Trainingsprogramm von fitbase, welches individuelle Übungsempfehlungen anhand der erfassten Sitzdaten ausgibt. Alles in Echtzeit.
Ein intelligentes Sitzkissen in der Physiotherapie
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für ein intelligentes Sitzkissen besteht in der Physiotherapie, indem der Nutzer die Sitzdaten gemeinsam mit dem Physiotherapeuten auswertet. Darauf aufbauend wird dann ein individuelles Trainingsprogramm erstellt. Anhand der verfügbaren Daten kann die Therapie stärker individualisiert und beschleunigt werden. Eine enge Einbeziehung medizinischen Fachwissens ist elementar für den Erfolg des Projekts. Alle entwickelten Systeme sollen in eine weitestgehend marktnahe Form gebracht werden, um gegen Ende des Projekts in einer längerfristigen Studie auf Funktion, Zuverlässigkeit und Nutzerakzeptanz untersucht zu werden. Das Projekt läuft bis Oktober 2017.
Haben Sie Fragen zum Einsatz des Sitzkissens und dessen Anwendbarkeit? Interessieren Sie sich für weitere Angebote in der digitalen Prävention? Das fitbase-Team berät Sie gern!